SG Handball Seetal – SG Züri Oberland 33:32 (17:13)
Die Seetaler Handballer haben im «Tollhaus» Avantihalle am letzten Samstag im Aufstiegsrennen von der 2. zur 1. Liga vorgelegt. Nach dem knappen Sieg gegen Züri Oberland geht es nun gegen die Mythen Shooters.
von André Widmer
Die Seetaler überrollten die Gäste aus dem Kanton Zürich in der Startphase regelrecht. Angriffswelle um Angriffswelle in horrender Spielgeschwindigkeit trugen sie vor – nach nur etwas mehr als sechs Minuten hatte das Heimteam sämtliche sieben Torschüsse versenkt, während die Gäste auch am Seetaler Goalie scheiterten. Das frühe 7:1 war eine eigentliche Machtdemonstration.
Es war offensichtlich, dass Züri Oberland das Tempo der SG Handball Seetal nicht mitgehen konnte, der Abschluss zu ineffizient war. Also liess man sich im Aufbau mehr Zeit, ging überlegter vor – was den gesamten Spielfluss verlangsamte und der Heimequipe etwas «Sand ins Getriebe» streute. Die technischen Fehler häuften sich nun auch bei den Seetalern. Dennoch blieb die hohe Führung zunächst über längere Zeit bestehen. Die Zürcher kassierten innerhalb kurzer Zeit drei Zeitstrafen. Nach 23 Minuten führte die SG Handball Seetal mit 16:9, liess aber etwas nach, so stand es nach 30 Minuten noch 17:13.
Spannend bis zum Schluss
Man durfte gespannt sein, ob die Seetaler nun wie einst gegen Olten im März nach der Pause etwas den Faden verlieren würden, zumal gegen einen Gegner, der auf Augenhöhe spielen kann. Spannender wurde es denn auch: Bereits nach 34 Minuten hiess es nur noch 18:16, aber anders als vor Monatsfrist gelang es, zu reagieren (23:18 nach 38 Minuten durch Lukas Süess). In der Avantihalle war das zahlreich erschienene Publikum ein riesiger Rückhalt für die SG Handball Seetal: «Emmer wiiter, emmer wiiter» riefen die Fans. Wurffehler, technische Fehler und Zeitstrafen hüben und drüben sorgten trotzdem für eine hektische Spielphase. Jetzt wurde es doch noch richtig knapp: Der Zürcher Jan Bertschinger traf zum 32:31 (59.), viel umjubelt danach der Treffer von Matthias Kulli zum vorentscheidenden 33:31 für Seetal nunmehr 32 Sekunden vor Schluss. Auch wenn dem Sieg schliesslich eine tolle Mannschaftsleistung vorausging – nicht unerwähnt bleiben sollte der zeitweise magistrale Auftritt von Severin von Matt, der 15 Tore zum verdienten Sieg beitrug. Auch die beiden Torhüter Roy Schmidlin und Jovin Hofmann (27 und 33 Prozent) hatten ihren Anteil, der gegnerische Goalie kam auf eine Quote von lediglich 18 Prozent.
Mit diesem Sieg hat sich die SG Handball Seetal in der Dreiergruppe mit SG Züro Oberland und HSG Mythen Shooters eine gute Ausgangslage geschaffen, steigen die beiden ersten Mannschaft nach der Einfachrunde (also zwei Spiele pro Team) von der 2. in die 1. Liga auf. Es wäre ein grossartiger Erfolg für die Seetaler, spielten sie doch letzte Saison noch in der 3. Liga. Im zweiten Spiel trifft Seetal nächsten Samstag (20 Uhr, Berufsbildungszentrum Goldau) auswärts auf Mythen Shooters, diese spielen Ende April noch gegen Züri Oberland. Die Schwyzer waren in ihrer Gruppe wie die SG Handball Seetal nach der Qualifikationsphase auf Rang 2 platziert.
«Wir müssen nicht, wir dürfen»
Einen zufriedenen Eindruck nach dem Spiel machte der Seetaler Trainer Thomas Helfenstein, doch er merkte auch an: «Wir haben zu wenig gut variiert, um Ruhe reinzubringen». Seiner Mannschaft - nicht zuletzt auch den jungen Spielern – würde er den Aufstieg in die 1. Liga gönnen, die Jungen könnten eine Klasse höher viel profitieren. «Wir müssen nicht, wir dürfen», sagt Thomas Helfenstein zum Thema Aufstieg.
Avantihalle Hochdorf: 220 Zuschauer. - SR: Fallegger/Leu. – Hochdorf: Schmidlin/Hofmann; Grüter (1), Bachmann (1), Grüter (5), Süess (2), Lang, Stutz (4), Brunner, Blunschi, Schnyder (1), Kulli (4), von Matt (15). – Züri Oberland: Nick; Bertschinger (4), Leutwyler (2), Frefel (1), Kümmerle (4), Agovski (3), Meier (9), Egli (4), Rüegg (4), Maitland (1), Mosevic, Pfister, Hörle (1).